Gartenkalender Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Gartentipps
Der Mai ist für Gärtner und Pflanzenliebhaber ein besonders wichtiger Monat. Ein Grund sind die Eisheiligen (Mamertus - 11. Mai, Pankratius - 12. Mai, Servatius - 13. Mai, Bonifatius - 14. Mai und die kalte Sophie - 15. Mai). Nach den Eisheiligen sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten, was bedeutet, dass auch die frostempfindlichen Kübelpflanzen, Sommerblumen und Gemüse nun ins Freie dürfen. Hundertprozentig verlassen kann man sich allerdings nicht auf die Termine, die Eisheiligen verschieben sich schon mal um ein paar Tage in die eine oder andere Richtung.
Wenn während der Blütezeit der Pflaumenbäume regnerisches, kühles Wetter herrscht, besteht die Gefahr, dass die Fruchtknoten in den Blüten mit einer Pilzkrankheit, der Narren- oder Taschenkrankheit, befallen werden. Infizierte Früchte entwickeln sich dann im Mai schneller als normal, werden lang und flach und haben keinen Kern. Die Früchte sind zwar - soweit bekannt - nicht giftig, aber geschmacklos und unbrauchbar. An den Früchten werden winzige Sporenbehälter gebildet (nur als Belag sichtbar), die später die Sporen abgeben. Die Pilzsporen überdauern an Trieben und Knospenschuppen, von wo aus sie im folgenden Jahr die nächsten Fruchtknoten infizieren.
Was man tun kann:
Früchte, die dieses unnormale Wachstum zeigen, sollten alsbald ausgepflückt und abgefallene Früchte aufgelesen werden. Auch fachgerechter Baumschnitt ist eine vorbeugende Maßnahme, denn dann wird der Baum besser belüftet. Wenn Bäume neu gepflanzt werden, sollte man weniger anfällige Sorten wie z. B. 'Wangenheims Frühzwetsche', 'Bühler Frühzwetsche' oder 'President' wählen. Nur bei kleinen Bäumen möglich: Pflaumenbäume vor Regen schützen (unter einen Dachvorsprung pflanzen oder Regendach aufstellen). Ansonsten kann zu Beginn des Austriebs im nächsten Frühjahr (wenn sich die Knospenschuppen zu heben beginnen) mit Rainfarn-, Schachtelhalm- oder Knoblauchbrühe gespritzt werden - es gibt keine Erfolgsgarantie, aber es wird teilweise von guten Ergebnissen berichtet.
Diese Pilzkrankheit hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Die Infektion geht von verschiedenen Wacholderarten aus, auf denen der Pilz überwintert. Die Sporen des Birnengitterrostes können bis zu 500 m Entfernung überwinden. Ab Mai/Juni zeigen sich an den Birnenblättern blattoberseits gelbrote Flecken, im Sommer entwickelten sich auf der Blattunterseite warzenähnliche Gebilde. Erkrankte Wacholder zeigen Triebverdickungen mit gelatineartigen orangefarbigen Polstern im Frühjahr.
Die beiden Wirte - Wacholder und Birne - sollten nicht beieinander gepflanzt werden, erkrankte Pflanzenteile am Wacholder werden herausgeschnitten oder dieser ganz entfernt. An der Birne sind in der Regel keine Bekämpfungsmaßnahmen nötig, da sich ein leichter bis mittlerer Befall kaum auf den Ertrag auswirkt.
Nach dem 15. Mai sind in der Regel keine Nachtfröste mehr zu erwarten und endlich dürfen auch die frostempfindlichen Gemüsearten ins Freie. Nur mit den doch recht wärmebedürftigen Gurken wartet man in raueren Lagen besser bis Ende des Monats.
Im Freiland empfiehlt es sich, Tomatenpflanzen zu überdachen (Bild: Beckmann Schutzdach, Werbelink zu Amazon.de)
). Geeignet sind beispielsweise Folienüberspannungen, hochgestellte Frühbeetfenster oder spezielle Regendächer (Bild rechts: Regendach von Beckmann - zu beziehen über unseren Werbepartner Amazon*).
Auf jeden Fall sollte der Standort für Tomaten immer offen und sonnig sein. Da der Pilz in Kartoffelknollen überwintert, sollte man Tomaten und Kartoffeln nicht nebeneinander oder nacheinander pflanzen. Auch eine Überwinterung der Krankheit mittels spezieller Überwinterungssporen ist möglich: Befallene Kartoffel- oder Tomatenpflanzen gehören daher nicht auf den Kompost. Wie bei anderen Pflanzen ist auch bei Tomaten eine Fruchtfolge einzuhalten. Sie sollten immer erst nach 3 bis 4 Jahren wieder auf den gleichen Platz (oder dahin, wo vorher Kartoffeln waren) gepflanzt werden. Lässt sich der Standort nicht verändern, kann man die Erde austauschen oder die Tomaten in Kübeln oder Säcken kultivieren. Tomatenstäbe, Schnüre und ähnliche Hilfen sowie Gartenwerkzeuge sollten desinfiziert oder gegen neues Material ausgetauscht werden. Das Entfernen der unteren Blätter und gezieltes Gießen in den Wurzelbereich sind weitere wichtige, vorbeugende Maßnahmen. Einmal erkrankte Pflanzen können nicht geheilt werden.
-> Mehr zu Tomaten.
Damit man im Winter knackig frischen Chicorée treiben kann, benötigt man Chicoréerüben. Um diese ernten zu können, muss man Chicorée in der 2. Maihälfte aussäen. Er kann auf jedem guten Gartenboden angebaut werden. Der Reihenabstand sollte etwa 35 cm betragen, man benötigt etwa 5 g Saatgut für 10 m2. Der Samen wird etwa 2 bis 3 cm tief abgelegt. Nach dem Auflaufen wird auf etwa 8 cm in der Reihe vereinzelt, dabei nur die kräftigen, gesunden Pflänzchen stehen lassen. Nach etwa 20 Wochen, also etwa in der zweiten Oktober- und der ersten Novemberhälfte, werden die Rüben des Chicorée mit einer Grabgabel gerodet, einige Tage an einem kühlen Platz auf einem Haufen ruhen gelassen, damit die Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln wandern können, und dann bis zum Treiben knapp über 0 °C, aber frostfrei, gelagert.
Sind die Gemüseaussaaten gekeimt, sollte man sie so früh wie möglich - am besten, sobald man die einzelnen Pflänzchen greifen kann - pikieren (einzeln verpflanzen). Je früher man dies tut, desto geringer ist der Verpflanzungsschock. Verwertet werden nur gesunde, gut entwickelte Pflanzen mit voll entwickelten Keimblättern, denn nur sie entwickeln sich zu gesunden, widerstandsfähigen Pflanzen und bringen gute Ernte.
Gemüsefliegennetze (Bild: Gemüseschutznetz, Werbelink zu Amazon.de) oder -vliese verhindern, dass Falter oder Fliegen ihre Eier auf dem Gemüse ablegen können. Gefährdete Beete müssen lückenlos bespannt werden (Möhrenfliegen - Gefahr ab Mitte Mai, Kohlfliegen - Gefahr ab Mitte April, Bohnenfliege - im Frühjahr sofort nach der Aussaat). Auch Kohlweißlinge und andere Falter werden so von der Eiablage abgehalten und sogar Blattläuse am Zufliegen gehindert. Gemüsefliegennetze gibt es im Gartenfachhandel, in Baumärkten und bei unserem Werbepartner Amazon* siehe Bild rechts.
Tipps zur Bekämpfung von Blattläusen, Ameisen, Schnecken und anderen Schädlingen oder Krankheiten siehe www.gartenprobleme.de
Gurken, die auf den Feigenblattkürbis veredelt sind, sind kälteverträglicher und widerstandsfähiger gegen Welkekrankheit.
Ansonsten ist an warmen Tagen für die Wintergarten- und Gewächshausbesitzer rechtzeitiges Lüften sehr wichtig. An sonnigen Tagen kann zusätzliches Schattieren helfen, die Temperatur nicht über die Außentemperaturen klettern zu lassen.
Der Ziergarten zeigt Anfang des Monats noch seine Frühjahrspracht, doch langsam welken Tulpen und Narzissen dahin. Damit die verblühten Blumenzwiebelpflanzen Kraft sammeln können, werden die Blütenstiele mit den Samenkapseln bis zum ersten Blattpaar zurückgeschnitten und - falls noch nicht geschehen - werden die Blumenzwiebeln sowie die Stauden gedüngt.
Bis Mitte Mai können Rhododendron und Koniferen gepflanzt werden.
Im Mai blüht der Flieder und im Staudenbeet öffnen sich die Blütenbälle des -> Purpur-Kugellauchs.
Ab etwa Mitte Mai - nach den Eisheiligen - gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit keine Nachtfröste mehr und das bedeutet: Die frostempfindlichen Pflanzen dürfen endlich auch ins Freie. Also schaffen wir auch die empfindlichen Kübelpflanzen endlich hinaus und bepflanzen Beete, Töpfe und Balkonkästen mit Sommerblumen (Geranien, Fuchsien, Petunien, Tagetes usw.) sowie sommerblühenden vorgetriebenen Zwiebel- und Knollenblumen (Dahlien, Gladiolen, Knollenbegonien, Ranunkeln, Tigerblume usw.).
Forsythien, Flieder, Zierkirschen und ähnliche werden nach der Blüte zurückgeschnitten.
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